Projekte

Restaurierung des Prunksaals der Österreichischen Nationalbibliothek

Das größte Projekt, was bisher mit der Steno-Injektion restauriert wurde, ist der Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien. Die barocken Regalwände besitzen an ihren gesamten Sichtflächen eine aufwendige Furnierung mit Nussbaum-Sägefurnier. Vor der Restaurierung erstreckten sich um die 50.000 gelösten Stellen über die Furnierflächen des Saals. Eine Furnierfestigung in diesem Ausmaß war für die Firma Kopp Restauratoren GmbH eine wahre Herausforderung.  Diese Aufgabe haben die Restaurator*inen mithilfe von vier Injektionsgeräten innerhalb eines Jahres bewältigen können. Injiziert wurde eine Mischung von Hautleim und Knochenleim durch eine 0,5-mm-Kanülen. 

Bildmaterial: Peter Kopp, Kopp Restauratoren GmbH, Wien

Konservierung von Fußböden und Wandvertäfelungen im Schloß Pfaueninsel Berlin

Das Schloss auf der Pfaueninsel in Berlin im Besitz von der SPSG wird umfassend konserviert. Das „Konservieren“ wird auf dieser Baustelle sehr groß geschrieben, insbesondere bei den Maßnahmen an der Intrierausstattung. Die Marketeriefußböden und die Wandvertäfelungen besaßen zahlreiche Ablösungen des Furniers. Um diese möglichst ohne Substanzverlust zu stabilisieren wurde die Steno-Injektion zum ersten Mal in der Geschichte bereits in der Ausschreibung fest verankert. Damit wurde ein bedeutender Meilenstein in der Holzrestaurierung gesetzt.

Während den Arbeiten an der Wandvertäfelung hat das Restaurierungsatelier Ralph Broschke aus Potsdam um die 5000 gelöste Stellen gefestigt. Für das Niederpressen wurde für den unteren Bereich der Vertäfelung eine massive Rahmenkonstruktion gebaut, die das Verwenden von Schraubenstempeln ermöglicht hat. Auf dem Gesims wurden die Injektionsstellen mit Metallstiften und einem Holzplättchen fixiert. Die Metallstifte wurden in die Injektionslöcher oder in die Fugen gesetzt.

Restaurierung von zwei Marketerieböden im Schloßmuseum Quedlinburg

Auf dem Stiftsberg in der UNESCO-Welterbestadt Quedlinburg befindet sich, der von Königin Mathilde gegründete Damenstift. Nachdem die letzte Äbtisin Sophie Albertine von Schweden Ende des 18. Jh. ins Amt getreten ist, lies Sie die Prunkräume des Damenstiftes neu einrichten. Im Zuge dessen wurden zwei neue Marketerie Fußböden eingebaut. In dem Thronsaal wurde der Unterbau für den Marketerieboden direkt auf einen älteren Massivholzboden aus dem 17. Jh. verlegt. Anschließend wurde die Marketerie in situ aufgeleimt. Durch diese sehr ungewöhnliche Vorgehensweise besaß der Boden auf der einen Seite einen sehr stabilen Unterbau, auf der anderen Seite war die Verleimung des Furniers in situ bereits bei der Herstellung mangelhaft. Die Hauptaufgabe der Restaurierung war daher die Festigung von zahlreichen Ablösungen im Furnier. /Vorgehensweise/ Die Festigung wurde in zwei Phasen aufgeteilt. In der ersten Phase wurden alle hochstehenden Partien gereinigt und niedergelegt, alle Fehlstellen ergänzt und alle großflächigen Ablösungen injiziert. In der zweiten Phase wurde der Boden sorgfältig abgeklopft und dabei alle, sowohl die kleinsten, lose klingenden Stellen markiert. Das ist wichtig, weil jede kleine Ablösung ein Schadenspotential verbirgt und kann sich so in Laufe der Zeit ausbreiten. Jede dieser Stellen wurde mit der Steno-Injektion injiziert. Die 0,5-mm Injektionsbohrungen wurden zum großen Teil in die Stoßfugen gesetzt. /Leim/ Für die Verleimung wurde eine Mischung von Hautleim und Knochenleim gelöst im Wasser-Ethanolgemisch gewählt. Diese Mischung hat bei der Erprobung in situ hervoragende Ergebnise gezeigt. Sie weiste eine sehr gute Festigkeit auch an verschmutzten Oberflächen auf und lies sich durch das Steno-Verfahren bereits bei niedrigen Themperaturen einsetzen. /Stabilisierung der Unterkonstrukion/ Hohlräume wurden mit Injektionskitt aus Phenolharzkügelchen und Glutinleim ausgefühlt. Da wo die Unterkonstruktion eine zu hohe Durchbiegung aufgewiesen hat wurde diese Mischung zwischen die Bauelemente injiziert und dadurch die Konstruktion stabilisiert. 

Hier ein Video von der Injektion 

Projektleitung: Mathias Zimmer-Belter, Bildmaterial: Jiří Bém

Gefasste Christusfigur aus dem 18. Jh.

Der Hohlraum in einer gelockerten Konstruktionsverbindung einer gefassten Holzfigur wird durch eine Kittmischung von Phenolharzkügelchen und Hautleim ausgefüllt. Kanülendurchmesser: 0,6 mm (Projekt bei der FH-Potsdam, bearbeitet von Patrik Kujas, Gesamtbild: P. Kujas)

Filling a cavity in the joint of a wooden sculpture with a mixture of microballoons and animal glue through a hole of 0.6 mm. (Project by FH-Potsdam)

Prunkttisch mit Marketerie aus dem 19. Jh.

Festigung einer Marketerie an einem Prunktisch aus dem 19. Jahrhundert. Die Marketerie umfasste über 2000 Teilchen aus Nuss- und Eichenholz, von den ca. 20 % eine instabile Leimfuge aufweisen. Die meisten Teilchen konnten, trotzt der geschwächten Verleimung nicht angehoben oder herausgenommen werden. Durch eine 0,3-mm-Kanülle wurde ein 30-%-iger Hasenleim injiziert. Da der Bohrungsdurchmesser kleiner als die Porengröße ist, bleib die Maßnahme für den Betrachter komplett unsichtbar. Siehe noch Video von der Injektion im Videobereich.

(Projekt der Firma Akanthus Restaurierungen GmbH, Eberswalde)

Consolidation of marquetry with the Steno-injection on a oak table from the 19th century. (Project by the company: Akanthus Restaurierungen GmbH, Eberswalde, DE)

Parkettfußboden auf Betonuntergrund

Festigung von einem fehlerhaft verlegten Parkettfußboden in einer Privatwohnung. Bei dieser Maßnahme wurde Silanklebstoff durch eine 0,6-mm-Kanülle unter gelockerte Parkettstäbe injiziert. Durch insgesamt 500 Injektionslöcher wurde ca. 14 kg Kleber appliziert. Die Bohrpositionen wurden mit Klebestreifen markiert. Die 0,6-mm Löcher sind in der Eichenstruktur von der Betrachterhöhe nicht zu erkennen und daher auch für Kunden akzeptabel, die sich keine Reparatur aus ästhetischen Gründen gewünscht haben. Die Festigung von modernen Böden bieten wir nur als Leistung an. Die Injektion von Silankleber ist bei neuen Maschinen nicht mit unserer Garantie abgedeckt.

Leistungen

Kooperationsarbeit

Wir konzentrieren uns auf Kooperationsarbeit bei Restaurierungsprojekten mit dem Schwerpunkt steno-injektive Festigung von Holzbauteilen. Sie müssen sich nicht wegen einem Projekt die Steno-Injektion anschaffen. Wir arbeiten gerne mit! Wir finden die passende Lösung, weisen Ihre Kollegen an und leihen Ihnen genug Geräte aus, um Ihr Projekt schnell voran zu bringen.

Steno-injektive Festigung von Delaminierungen und Konstruktionsverbindungen

Jede, auch tiefliegende Leimfuge am Holzobjekt kann ohne Ausbau und Substanzverlust stabilisiert werden. Wir festigen: Möbel, Skulpturen, Bilderrahmen, moderne Objekte aus Sperrholzplatte, Spannplatte oder Kunstharzlaminat. Direkt in situ oder in Ihrer Werkstatt.

Präventive Festigung der Furnierschicht am Tafelparkett

Lassen Sie Ihre wertvollen Fußböden regelmäßig kontrollieren und jede Ablösung rechtzeitig verleimen. Mit unserer Technik geht es schnell, unsichtbar und ohne Substanzverlust. Vermeiden Sie die Folgeschäden, denn erst diese werden kostenintensiv!

Forschung

Restaurierung der Furnierfuge am furnierten Tafelparkett mit warmleimbasierten Materialien

Die Verwendung vom Warmleim beim Niederleimen der Furnierschicht eines Tafelparketts halten zahlreiche Restauratoren für unsicher und ineffizient. Aus diesem Grund werden immer wieder wertvolle Böden mit PU-Kleber verleimt. Wir bieten bereits eine passende Technologie, die das Niederleimen mit Warmleim schnell und einfach macht. Doch es bleiben noch genug offene Fragen, die wir durch eine Kooperation mit dem IHD und der FHP in einem Forschungsprojekt beantworten wollen.

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